Luxemburgische Astronomiestudenten behaupteten gestern in einer Talkshow, den 10. Planeten unseres Sonnensystems entdeckt zu haben. Er hat eine mittlere Entfernung von 178376 AE zur Sonne und einen Durchmesser von 241,38 Kilometern. Man erklärte, diesen Planeten beim Test eines Fernrohrs aus dem 17. Jahrhunderts entdeckt zu haben. Zuerst dachten die Astronomen, ein frech leuchtendes Objekt habe sich, um  eine Reihe Menschen zu ärgern, auf die Linse geschlichen, doch nach längerer Beobachtung erkannte man, dass sich der Himmelskörper um die Sonne bewegt, sogar mit Lichtgeschwindigkeit. Ein Umlauf dauert infolgedessen etwas mehr als 3234 Tage.

Es entbrannte hierbei eine heftige Diskussion. Warum erspähte nicht schon der Besitzer dieses Fernrohrs im 17. Jahrhunderts diesen Planeten? Wie konnten die Studenten den Durchmesser auf zehn Meter genau messen?

 Die Studenten erklärten hierzu: Im 17. Jahrhundert kannten die Bewohner der Erde die Lichtgeschwindigkeit noch nicht. Sie wussten also nicht, wie schnell sie den Planeten hinterher schauen sollten. Dadurch gelang es ihnen nicht, diesen Planeten mit ihrer Linse einzufangen.

 Um den Durchmesser zu erhalten, hat man ein Lineal vor das Objektiv geklemmt, und dann unter Mitwirkung des Strahlensatzes über die Distanz von der Erde zu diesem Planeten den Durchmesser berechnet. Da ein Lineal schließlich auf den Millimeter genau geht, kann man durchaus solche präzisen Angaben verbreiten.

 Ob sich die "Entdeckung" bewahrheitet, stellt sich erst heraus, wenn die Sonde, welche seit gestern in Richtung des Planeten fliegt (wo er in 6 Jahren vorbeifliegt, weil die Sonde nur mit halber Lichtgeschwindigkeit fliegt), wieder mit Foto- und Filmmaterial, Bodenproben und Suche nach Lebensformen auf die Erde zurückgekehrt ist (also in etwa 12 Jahren). Haben Sie also etwas Geduld!

Als vermeintliche Sensation präsentierten die Studenten noch ein Foto, dass den 10. Planeten darstellen soll. Das Bild entstand durch die Projektion des Bildes aus dem Fernrohr über einen polierte Pfanne an eine Raufasertapete im Studentenwohnheim. Als Fotoapparat stand leider nur ein Analog-Apparat aus dem letzten Jahrtausend zur Verfügung. Vermutlich war der Film auch schon belichtet, aber die Studenten sahen eindeutig den Planeten in der rechten oberen Ecke des Bildes. Doch beurteilen Sie das Bild selbst.

Abb. 3b: mutmaßliches "Foto" des 10. Planeten

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