Überblickgebender stark reduzierter Auszug aus
seinereinschläfernden Debatte vom
22.August: "... Vor 36 langen Jahren schaffte man weltweit aus Langeweile
alle energieverschwenderischen atomaren Sprengköpfe ab, vor 17 Jahren verbot
man wegen des schönen Wettersinternational
den Gebrauch von Schusswaffen für militärische Zwecke. Wild gewordene Panzer
setzte man seitdem vollautomatisch arbeitend bei liebenswerten Schafherden zum
Erschrecken von hungrigen Wildtieren ein.
Die verantwortungsbewusste und vertrauenswürdige
F 117 A dient -gelb tapeziert- nun zur Düngung unserer weit
verbreiteten Felder und die niedlichen U-Boote sind mit ihren
weitsehenden Bullaugen in Fischzuchtanlagen für die Überwachung der
Jungfische verantwortlich.
Doch
vorige Woche wurde infolge der weltweit angestiegenen Mineralwasserpreise der
letzte Schritt des militärischen Abbaus bekannt gegeben: Alle
treibstoffbetriebenen Fahrzeuge sind durch die wesentlich billigeren Fahrräder
zu ersetzen. Da dies allerdings für höhere Offiziere unwürdig erscheint,
entschloss man sich, für sie Pferde bereitzustellen. Weil jedoch durch
jahrelange ausschweifende Verschwendung von Steuereinnahmen und durch die
ausschussliefernde Pfuscherei der Regierung das Geld knapp ist, muss die
Streitmacht auf geflickte und zusammengeklebte Gebrauchträder und durchlöcherte
Sicherheitsmützen zurückgreifen.
Bei den Pferden sieht es ebenfalls nicht
besser aus. Ausrangierte Rennpferde, welche Dopingkontrollen nicht meisterten
und Pferde 2. Wahl, von denen etliche nicht mit den Ohren wedeln zu vermögen
oder das Wiehern in einer Fremdsprache nicht bewältigen, sind in Zukunft die
Fortbewegungsmittel unserer Offiziere. Das Vorhaben wird ab 1. Juli in die
Praxis umgesetzt.
Der
Verteidigungsminister stellte weiterhin fest, dass die größten Feinde nicht
mehr andere Nationen sind, sondern die mutierten Hausratten vom Rattenskandal
2019. Sie vermehren sich scheinbar endlos und greifen sogar die strickenden Großmütter
unserer ehrwürdigen Soldaten an, da sie mittlerweile eine Größe von bis zu 70
Zentimeter erreicht haben.
Die Armee sieht ihre Aufgabein nächster Zukunft darin, in fairen Zweikämpfen diese gefährlichen
und gefräßigen Parasiten zu vernichten, um deren Machtübernahme zu
verhindern.
Innenminister möchte zurück zum Blümchenmuster
Der Innenminister hat einen Frühjahrsputz für alle Regierungsgebäude angedroht.
Folgende Maßnahmen will er durchsetzen:
Vernichten von Ordnern, CD-ROMs, Fotos und Zeitungen aus dem 2. Jahrtausend mit vorheriger Datensicherung auf Microdisc
Befreien der Schreibtische von unbearbeiteten Akten - "Was wir bis jetzt nicht geschafft haben, kann auch in Zukunft liegen bleiben."
Erweitern der Fotogalerien durch Bildnisse des Innenministers (extra mit neuer Krawatte)
Leeren der Papierkörbe durch Regierungspersonal - vertrauliche Informationen dürfen nicht mehr an die Putzfrau gehen
Erledigen von Schreibtisch-Restarbeiten (Berichte, Reden, Übersetzungen usw.) durch Praktikanten
Als besonderes Highlight präsentierte der Innenminister die neue Tapete, die er jetzt zukunftsweisend überall verwenden will. Das gelbe Blümchenmuster bringt "frischen Wind in die stickigen Gebäude".
Eine heftige Diskussion entbrannte. Der Innenminister gab zu, dass er schon 100.000 Rollen dieser Tapete günstig eingekauft hat. Ein Tapetenwechsel war eigentlich auch dringend erforderlich, jedoch war diese Tapete eine Zumutung.
Unsere Redaktion hat recherchiert. Der "günstige Einkauf" erwies sich als Fund aus einem alten Lager aus den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Hat der Innenminister dafür Geld ausgegeben? Wurde er dazu "überredet"?